Sonntag, 19. Juni 2011

Das Zwerg-Nase-Mobil


Heute stand ein ruhiger Ausklang des Koreaaufenthalts auf dem Programm. Einfach nochmal ein wenig durch die Stadt schlendern. Ohne schwere Kamera, ohne Ziel und ganz ohne Stress. Was passt besser zur vollkommenen Ruhe als ein spontaner Besuch des Yogyesa Tempels?

Dank meines Handys gibts davon sogar noch zwei Bilder. Das sind wohl fürs Erste die letzten Bilder hier aus Korea. In wenigen Tagen geht es wieder zurück nach Mainz. Nun heißt es also Koffer packen und "auf auf und davon". Zwerg Nase steigt in sein Zwerg-Nase-Mobil und düst nach Haus'. Bruuuummmmm.


Zurück Zuhause werde ich sicher, nach ein paar Tagen Ruhe, noch die Zeit finden die Eindrücke meines ersten Koreaaufenthalts zusammenzufassen. Mehr Bilder und neue Geschichten aus Korea gibts dann wieder ab Anfang November. Solange sage ich "Tschüß Korea" und "Hallo Deutschland".

Samstag, 18. Juni 2011

Bongeunsa Tempel

Das letzte Wochenende meines ersten Aufenthalts hier in Korea bricht an. Aller höchste Zeit sich noch einen der schönsten buddistischen Tempel hier anzugucken. Den Bongeunsa Tempel. Er liegt idyllisch direkt neben dem modernen Shopping Komplex COEX-Mall. Das Highlight ist, neben den vielen bunten Häusern und Laternen, die riesige Buddha-Statue. Nach diesem besinnlichen Start in den Tag ging es zum Einkaufen. Ein paar Souvenirs für die Daheimgebliebenen. Viel mehr konnte man bei dieser Hitze auch nicht mehr machen. Bei bis zu 36 Grad und über 80% Luftfeuchtigkeit mag man sich am liebsten garnicht bewegen. Am besten man liegt einfach nur faul im Schatten, wie der kleine Buddha hier unten.
2011-06-18

Sonntag, 12. Juni 2011

((Palast²)²)² + Weitblick + Feuer-Fleisch

Heute sollten endlich die beiden letzten Paläste dran glauben. Und der eigentlich ruhig geplannt Tage kam, wie immer hier in Korea, mal wieder ganz anders.
2011-06-12
Alles fing an wie geplant. Früh aufstehen und auf zur Führung durch den geheimen Garten des Changdeok-Palasts. Der Garten heißt geheim bzw. verboten, da hier früher nur die Königsfamilie rein durfte. Entsprechend aufwendig wurde hier natürlich alles gestaltet. Früher war das sicher alles noch viel prachtvoller. Man muss ja immer bedenken, dass die Japaner während ihrer Besatzungszeit alle koreanischen Paläst komplett niedergebrannt haben. (*Reisebegleiter-Insidermodus an* Lasst uns japanische Gebäude niederbrennen und daraus Minigolfplätze machen*Reisebegleiter-Insidermodus aus*)
Tja, von welchen Reisebegleitern spreche ich denn hier? Während der Tour habe ich zwei Deutsche kennengelernt. Bzw. einen Deutschen, der hier für eine bekannte deutsche Automarke arbeitet, und eine Thailänderin, die aber in Deutschland aufgewachsen ist, die Kaufmännische Schule in Hanau besucht und später in Aschaffenburg studiert hat, nun aber wieder in Thailand arbeitet und einen Kurzurlaub in Korea macht.
Während der Tour haben wir dann gelernt, dass die Anzahl der Schutzfiguren auf dem Dach der Häuser deren Wichtigkeit widerspiegelt und dass in Tempeln überall chinesische Namen benutzt werden, um sich mit dieser höheren Sprache ein wenig vom niederen Volk abzuheben und da die koreanischen Namen auch einfach zu lang wären.
Nach der Tour haben sich dann unsere Wege getrennt....fürs Erste. Ich bin nun ertstmal ein wenig durch Insadong gelaufen und durchs Bukchen Hanok Village. In Insadong hat wieder eine traditionelle Musikgruppe für Unterhaltung gesorgt und auch die singenden "King's Dessert"-Macher haben wieder ihren Teil zu dem bunten Treiben beigetragen. Das ist eine Nachspeiße, die aus einem Honigklumpen gemacht wird. Erst wird ein Loch reingemacht, der Ring wird dann gefaltet und man hat zwei Ringe, dann vier, acht,....,16384 (=2^14) feine Honigfäden.
Im Anschluss ging es dann in den letzten Palast, den Gyeongbokgung, der zufälligerweise auch der erste Palast war, den ich hier besucht hatte. So schliessen sich also die Kreise. Und auch ein weiterer Kreis hat sich geschlossen. Denn kaum habe ich den Palast betreten, begegneten mir zwei bekannte Gesichter. Somit waren wir also wieder zu dritt. Zusammen ging es dann durch den Palast. Hierbei habe ich dann erfahren, dass sich hier jeder mit seinem Tierkreiszeichen, meins ist der Hund, fotografieren lässt.
Da unsere kleine Gruppe so nett war, sind wir zusammen noch auf den Fernsehturm gefahren und im Anschluss waren wir zusammen essen. Das geschmackliche Highlight war der gebratene Kimchi. Für etwas mehr Aufsehen sorgte allerdings der Kabelbrand vor unserem Restaurant (Kein Wunder bei der Verkabelung hier). Nachdem erstmal jeder rausgerannt ist, um zu gucken, wurden die Türen geschlossen, damit keine Rauch reinzieht. Dann ist einer der Mitarbeiter mit dem Feuerlöscher durchs Restaurant gerannt und die Feuerwehr kam. Nach kurzer Unterbrechung ging dann aber der normale Gastronomiebetrieb weiter. Nach dem Feuer gabs dann also Fleisch, eingerollt in Sesam- oder Salatblätter mit verschiedenen Soßen und anderen Beilagen.
Am Ende des unterhaltsamen Abends fuhr dann auch keine Bahn mehr, also gings mit dem Taxi heim. So endete dann also ein schöner, entgegen meiner Planungen nicht ganz so ruhiger, Tag mit zwei sehr netten Begleitern.

Sonntag, 5. Juni 2011

(Palast²)²

2011-06-05
Heute stand also der zweite Teil der großen Palast-Tour an. Drei Paläste und der geheime Garten fehlten ja noch. Und natürlich sollte es mal wieder ganz anders kommen.
Schon die Hinfahrt war diesmal etwas abwechslungsreicher als sonst. Vor mir saßen zwei kleine Kinder, die ein Klatschspiel gespielt haben. Als sie sich dann zu mir umgedreht haben und mir die Hände hingehalten haben, habe ich natürlich eingeschlagen. Danach wollten sie dann wissen woher ich komme und wohin ich unterwegs bin und noch ein paar andere Dinge, die ich aber nicht alle so recht verstanden habe. Draussen hat mich dann der kleinere gefragt, ob ich auch mit dem Zug fahre und kaum hatte ich Ja gesagt, hat er meine Hand ergriffen und mich mitgezogen. Die Mutter hat nur nett gegrinst, also bin ich halt mit. Als es dann ans Umsteigen ging und sich unsere Wege trennten, haben sich die beiden dann an mir festgekrallt und wollten mich mit in ihren Zug nehmen. Die Mutter hat sie dann aber doch von mir losreißen können.
Endlich am Jongmyo-Schrein angekommen war erstmal Ende Gelände. Hier darf man nämlich, genau wie im Geheimen Garten, nicht einfach so rein, sondern nur zu bestimmten Zeiten mit einer Führung. Die hatte ich wohl gerade verpasst und die nächste englischsprachige Führung war erst in zwei Stunden. Auf der Karte stand aber, dass man auch durch das Tor auf der hinteren Seite des Parks rein kann. Vielleicht hab ich hier ja mehr Glück, also einmal drum rum laufen. Auf der Karte stand auch, dass das hintere Tor mit einem der anderen Paläste verbunden ist. Dass diese Verbindung eine Brücke ist, auf die man so nicht raufkommt stand da natürlich nicht. Nachher habe ich aber eh erfahren, dass das Tor zu war. So habe ich aber zumindest die Bekanntschaft mit zwei lustigen Koreanern gemacht. Die saßen an einem kleinen Kiosk, haben mich an ihren Tisch gerufen und gefragt, wo ich denn herkomme. Als ich meinte, dass ich Deutscher bin, haben sie sich gefreut und mir ein Bier eingeschenkt. Danach haben sie dann noch einen Packen Zwiebelringe aufgemacht und Eier geholt, damit ich armer Kerl auch was zu essen hab. Wir haben dann ein wenig versucht zu kommunizieren. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Um die Ecke hab ich dann noch ein relativ harmloses, Beispiel für die kreative koreanische Stromkabelführung gefunden. Aber auch ein paar schöne Blumen und andere Dinge gab es unterwegs. Bis ich dann um die ganze Anlage gelaufen bin, war es auch schon fast zwei Uhr. Also auf zur Führung.
Hier wurde uns dann erstmal erklärt, woran man erkennt, dass man nicht in einem Palast ist. Schon die Tore unterscheiden sich. Hier ist alles schlichter. Die Tore der Paläste haben geschwungenere Dächer und fünf Farben, genau wie das Bibimbap. Hier ist alles auf Rot und Grün limitiert und es gibt in der ganzen Anlage auch keine Blumen, sondern nur Bäume und Sträucher. Die Tore hier haben immer drei Türen und durch die Anlage führt ein dreigeteilter Steinweg, den man aber nicht betreten darf. Hier durften früher nur der König (rechts) und der Kronprinz (links) laufen. Der mittlere Weg ist für den Geist (oder die Seele) der toten Könige reserviert. Alle anderen müssen den Sandweg nehmen. Einmal im Jahr wird hier eine traditionelle Zeremonie vorgeführt.
Hier gibt es zwei Hallen, in denen die Ahnentafeln der Könige liegen. Diese Boxen haben auf allen Seiten Löcher, damit der Geist rein und raus kann. Leider ist das alles hinter den grossen Toren versteckt. Aber man konnte den "Stairway to heaven" sehen und wir durften sogar vier der fünf Stufen hochsteigen. Erst kommen die Wolken, dann ein Regenbogen und die oberste Stufe ist dann der Himmel. Dort sind dann auch die Tafeln der toten Könige.
Im Anschluss wollte ich dann eigentlich weiter in den Geheimen Garten. Die zwei deutschen Tour-Mitbestreiter, die in China leben und hier eine Woche Urlaub machen, haben mir dann aber gesagt, dass sie da heute auch hin wollten, aber die erste Tour schon zu einer anderen Zeit stattgefunden habe und die letzte Tour heute um 14.30 sei. Mittlerweile war es aber bereits 15 Uhr. Somit hatte sich das erledigt. Mittlerweile wurden auch die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit immer unerträglicher, weshalb ich auch gar nicht mehr soviel Lust hatte mich überhaupt noch lange irgendwohin zu bewegen. Ich habe mich dann aber doch entschieden noch einmal kurz in den Deoksugung-Palast zu gehen, den ich schon ganz am Anfang besucht hatte. Er ist recht klein und lag auf den Heimweg. Hier sieht man dann auch nochmal, dass in den Palästen alles etwas farbenfroher ist.
Unterwegs bin ich dann noch kurz in Sinchon ausgestiegen. Hier liegen zwei große Universitäten und daher gibt es hier viele Läden für Studenten und bunte Bären.