Sonntag, 12. Juni 2011

((Palast²)²)² + Weitblick + Feuer-Fleisch

Heute sollten endlich die beiden letzten Paläste dran glauben. Und der eigentlich ruhig geplannt Tage kam, wie immer hier in Korea, mal wieder ganz anders.
2011-06-12
Alles fing an wie geplant. Früh aufstehen und auf zur Führung durch den geheimen Garten des Changdeok-Palasts. Der Garten heißt geheim bzw. verboten, da hier früher nur die Königsfamilie rein durfte. Entsprechend aufwendig wurde hier natürlich alles gestaltet. Früher war das sicher alles noch viel prachtvoller. Man muss ja immer bedenken, dass die Japaner während ihrer Besatzungszeit alle koreanischen Paläst komplett niedergebrannt haben. (*Reisebegleiter-Insidermodus an* Lasst uns japanische Gebäude niederbrennen und daraus Minigolfplätze machen*Reisebegleiter-Insidermodus aus*)
Tja, von welchen Reisebegleitern spreche ich denn hier? Während der Tour habe ich zwei Deutsche kennengelernt. Bzw. einen Deutschen, der hier für eine bekannte deutsche Automarke arbeitet, und eine Thailänderin, die aber in Deutschland aufgewachsen ist, die Kaufmännische Schule in Hanau besucht und später in Aschaffenburg studiert hat, nun aber wieder in Thailand arbeitet und einen Kurzurlaub in Korea macht.
Während der Tour haben wir dann gelernt, dass die Anzahl der Schutzfiguren auf dem Dach der Häuser deren Wichtigkeit widerspiegelt und dass in Tempeln überall chinesische Namen benutzt werden, um sich mit dieser höheren Sprache ein wenig vom niederen Volk abzuheben und da die koreanischen Namen auch einfach zu lang wären.
Nach der Tour haben sich dann unsere Wege getrennt....fürs Erste. Ich bin nun ertstmal ein wenig durch Insadong gelaufen und durchs Bukchen Hanok Village. In Insadong hat wieder eine traditionelle Musikgruppe für Unterhaltung gesorgt und auch die singenden "King's Dessert"-Macher haben wieder ihren Teil zu dem bunten Treiben beigetragen. Das ist eine Nachspeiße, die aus einem Honigklumpen gemacht wird. Erst wird ein Loch reingemacht, der Ring wird dann gefaltet und man hat zwei Ringe, dann vier, acht,....,16384 (=2^14) feine Honigfäden.
Im Anschluss ging es dann in den letzten Palast, den Gyeongbokgung, der zufälligerweise auch der erste Palast war, den ich hier besucht hatte. So schliessen sich also die Kreise. Und auch ein weiterer Kreis hat sich geschlossen. Denn kaum habe ich den Palast betreten, begegneten mir zwei bekannte Gesichter. Somit waren wir also wieder zu dritt. Zusammen ging es dann durch den Palast. Hierbei habe ich dann erfahren, dass sich hier jeder mit seinem Tierkreiszeichen, meins ist der Hund, fotografieren lässt.
Da unsere kleine Gruppe so nett war, sind wir zusammen noch auf den Fernsehturm gefahren und im Anschluss waren wir zusammen essen. Das geschmackliche Highlight war der gebratene Kimchi. Für etwas mehr Aufsehen sorgte allerdings der Kabelbrand vor unserem Restaurant (Kein Wunder bei der Verkabelung hier). Nachdem erstmal jeder rausgerannt ist, um zu gucken, wurden die Türen geschlossen, damit keine Rauch reinzieht. Dann ist einer der Mitarbeiter mit dem Feuerlöscher durchs Restaurant gerannt und die Feuerwehr kam. Nach kurzer Unterbrechung ging dann aber der normale Gastronomiebetrieb weiter. Nach dem Feuer gabs dann also Fleisch, eingerollt in Sesam- oder Salatblätter mit verschiedenen Soßen und anderen Beilagen.
Am Ende des unterhaltsamen Abends fuhr dann auch keine Bahn mehr, also gings mit dem Taxi heim. So endete dann also ein schöner, entgegen meiner Planungen nicht ganz so ruhiger, Tag mit zwei sehr netten Begleitern.