Mittwoch, 6. April 2011

Einmal Arbeit und zurück

Heute dürft ihr mich auf meinen Weg zur Arbeit und zurück begleiten und seht mal, wie es hier so aussieht.

Als erstes geht es raus auf den Flur. Mein Zimmer ist das ganz rechts, von der man nur noch eine kleine Ecke der Tür sieht. Hinten steht unserer Schuhschrank, in den man seine Schuhe einschliessen kann, und geradeaus geht es dann ins Treppenhaus.


Dort stehen dann für jeden Stock die Mülleimer. Hier wird sehr penibel getrennt. Essensreste gehen in eine eigene, gelbe Tüte. Das ist angeblich alles, was Tiere esen könnten, also z.B. keine Knochen oder scharfen Gewürze. Restmüll kommt in eine graue Tüte. Diese Tüten sind für jedes Stadtviertel individuell, müssen also immer in der direkten Nachbarschaft gekauft werden. Dies beiden Tüten kommen in die linke Tonne. Alles recyclebare kommt in die andere Tonne. Wobei das hier etwas anders läuft. Nix da alles in einen Sack und recyclen lassen. Das wird alles schön selbst getrennt. Wie das funktioniert hab ich noch nicht wirklich verstanden und bisher alles in den grauen Sack, aber wenn man mal danach googlet, findet man schnell heraus, dass es hier im Schnitt acht verschiedene Unterteilungen von recyclebarem Müll gibt. Zeitungspapier ist was anderes als Pappe, jajaja. Auch sollte man den immer mal wechselnden Spruch an der Wand beachten. Diese Zettel hängen hier im ganzen Haus. Ist ja eine Art Studentenwohnheim und die jungen Leute sollen auch zu guten Menschen erzogen werden.

Eine Treppe tiefer steht unsere Mikrowelle und der Wasseraufbereiter für kaltes und heißes Wasser. Der wird uns auch später im Büro, so wie überall, wieder begegnen. Rechts dann noch ein Bild von unserem Haus. Ich selbst wohne aber auf der anderen Seite, mit Blick zum Hof.





Nun geht es ein wenig durch die Stadt. Hier gibt es einige nicht so schöne Häuser,
 aber auch ein paar ganz hübsche.

Ab und zu findet man auch mal einen Spielplatz für die Kleinsten. Bewacht wird das ganze von einem kleinen Schweinchen. Oink oink. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass es, genau wie das großartige Spiderpig, Locken am Kopf hat.

Hier sieht man gut, das Seoul mitten ins Gebirge gebaut wurde.

Das ist quasi unsere "Fressgass". Hier ist abends mit am meisten los,
da hier sehr viele Kneipen und Restaurant sind.

Das ist die Hauptstrasse durch unser Viertel bei Tag.

 Ein Ratespiel:
Erkenne und benenne alle hier abgebildeten Flaggen.

Was man hier immer wieder findet sind Tiere, die dafür werben gegessen zu werden. "Hallo, ich bin eine süßes Tierchen. Komm und knabber mich an."
Und die Schweine, die hier geschlachtet werden sind scheinbar echt glückliche Tiere.


Gelegentlich findet man auch etwas komisches. Zwischen den anderen Wohnhäusern und Garagen steht hier irgendwas, das mich doch sehr an einen kleinen Tempel erinnert; wenn auch von irgendeiner geheimen und mysteriösen Sekte.

Das ist nun die richtige Hauptstrasse. Auf beiden Seiten vierspurig.
Ausnahmsweise ist hier grad mal nichts los, aber normal ist es hier immer voll. 

Direkt vor den Toren der Uni beginnt ein Wanderweg in die Berge.

Hier sieht man den Wanderweg noch einmal besser. Ich stehe gerade ganz unten rechts. Die Uni befindet sich genau in der Mitte und man erkennt hier schön, dass sie komplett von Bergen umgeben ist.

Wandern ist hier ein Volkssport für Jung und Alt. Aber vorallm Alt trifft sich hier morgens in riesigen Wandergruppen, um den langen Aufstieg auf sich zu nehmen. Natürlich kann man bevor man loslegt noch schnell an den Ständen was zu essen oder trinken, oder mal eben eine neue, komplette Wanderausrüstung kaufen.

Hier sieht man nun den Verkehrskreisel vor der Einfahrt zur Uni. Er hat gefühlte zehn Spuren und kein für mich erkennbares Konzept. Einfach fahren, hupen und laut schimpfen. Aber es klappt trotzdem alles prima.

Hier nochmal ein Plan vom Uni-Gelände. Der Eingang ist unten links (roter Kasten). Mein Büro ist bei D.

So sieht die Einfahrt aus.

 Und so das Gebäude. in dem mein Büro ist. Links aus der Ferne und rechts noch einmal direkt davor stehend. Auch hier auf dem Campus geht es immer schön stetig bergauf wie man sieht.
Nun sind wir also in meinem Büro. Ich sitze vorne links, wo die Jacke hängt. Jason sitzt hinten links am Fenster und Kyung-Hwan hinten rechts. Ist aber keiner da. Hinten sieht man auf der Fensterbank neben unserem Kühlschrank noch den schönen weißen Plastikweihnachtsbaum mit bunter Deko.

Auf der anderen Seite ist dann wieder die obligatorische Mikrowelle und der Wasseraufbereiter, sowie zig Zettel von irgendwelchen Lieferservices. Die Koreaner arbeiten eigentlich immer bis spät nachts und essen dann hier an der Uni. Daher werden einem hier auch ständig Flyer einfach unter der Tür durchgeschoben oder drangeklebt. Der belete Instant-Kaffee hier ist eine Wissenschaft für sich, nämlich eine Vier-STufen-Rakete quasi. Die kleinen Beutelchen sind so gestopft, dass erst der Kaffee, dann der Zucker und am Ende der Kaffeeweisser rauskommt. Daher muss man gucken immer nur das in den Becher zu schütten, was man auch haben will. Der Rest kommt dann weg und in der vierten Stufe wird dann der leere Beutel zum Verrühren benutzt.

Wenn man aus dem Fenster guckt sieht man natürlich Berge. Hier mal ein Bild aus einem der Fenster. Guckt man nach rechts, so blickt man auf den schön gestalteten Hinterhof. Manche haben sogar nen Basketballplatz dort.
Unten rechts ist nochmal ein anderer Hinterhof.



Natürlich haben wir in unserem Büro auch einen Bleistiftspitzer ;)

So nun ist abend und es geht wieder heim. So sieht es hier dann abends aus.  

Man fährt hier auch gerne mal ein Stück über den Gehweg. Und kaum ist das Auto auf der Strasse, drücken sich auch schon links und rechts je ein Rollerfahrer durch. Hier liefert alles mit nem Roller, sogar McDonalds. Und die fahren überall wo es nur geht.


Nun gehen wir mal die Hauptstraße hoch. Gehwege gibt es hier nicht. Immerhin hat die Hauptstraße gelbe Markierungen auf dem Boden. Trotzdem läuft einfach jeder auf der Straße und die Autos fahren halt mit der Menschenmasse mit. Ab un zu drückt sich dann noch mal ein Roller durch eine Lücke zwischen Mensch und Auto. 



Noch schnell vorbei an dem tanzenden und singendem Hasen, der einen in den Laden locken will. Dann bei Lecker Huhns in die Strasse einbiegen, noch einmal ums Eck und schon bin ich wieder daheim. So das war mein Tag für heute und nun leg ich mich schlafen.