Donnerstag, 24. Oktober 2013

Abschied

Heute morgen um halb sechs fuhr ich das letzte Mal mit dem Bus zum Uni Haupteingang. Diesmal führte mich der weitere Weg nicht Richtung Campus, sondern in den Bus Richtung Flughafen. Es geht wieder zurück nach Deutschland. Am Flughafen habe ich nun mein letztes Foto in Korea geschossen. Mit meiner Zeit in Korea endet nun auch die Flut an Bildern und Berichten. Der Rückflug wurde mir diesmal mit "Die Monster Universität", "Lone Ranger" und "The Great Gatsby" verkürzt. Nicht nur vom Land heißt es nun Abschied nehmen, sondern auch von einer Menge neu gewonnener Freunde. Sowohl koreanische als auch deutsche Freunde. Ein besonderer Dank geht hier an meine nette Arbeitsgruppe, die sich immer sehr gut um mich gekümmert hat. Ein weiterer Dank geht an meine eifrigen Leser. Meine Seite hatte bisher tatsächlich über 6000 Besucher - wow! Mit einer Menge schöner Erinnerungen und neu gesammelten Erfahrungen verabschiedet sich der Stachelsprokel vorerst - das nächste Mal sieht man sich als Tourist in Korea ;)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Das Licht im Dunkeln

An meinem letzten Tag in Korea wollte ich eigentlich noch ein paar Geschenke kaufen gehen. Einen Tag zuvor hatte ich erfahren, dass man zur Zeit den Gyeongbokgung Palast bei Nacht besichtigen darf. Das ist nur an sehr wenigen Tagen im Jahr möglich und es dürfen pro Abend nur 500 Personen auf das Gelände. Davon nur 55 Ausländer. Zusammen mit Pi wollte ich schon nachmittags die Karten für den Abend holen und dann in die Stadt weiterziehen. Vor Ort haben wir dann aber schon zweieinhalb Stunden vor Beginn des Kartenverkaufs eine Nummer bekommen. Ich hatte Nummer 41 von 55. Bei Verlassen der Schlange verliert man seinen Platz. Daher mussten wir bis sieben Uhr in der Schlange stehen bleiben. Im Inneren des Palastes waren alle Gebäude angeleuchtet und es gab Vorführungen zu traditionellem Tanz und Gesang.
2013-10-23 Palast bei Nacht

Dienstag, 22. Oktober 2013

Grenzerfahrung

Nach ein paar erfolglosen Versuchen hat es schlussendlich doch noch geklappt an die koreanische Grenze zu fahren. Nach dem Koreakrieg (1950-53) wurde um die Grenze (Militärische Demarkationslinie, MDL) eine demilitarisierte Zone (DMZ) eingerichtet. Diese ist vier Kilometer breit und 248 Kilometer lang. In diesem Bereich darf kein Militär stationiert werden. Sie soll als Pufferzone zwischen den beiden befeindeten Staaten dienen.
Man sollte sich in Erinnerung rufen, dass sich die beiden Staaten de facto noch immer im Krieg miteinander befinden, denn streng genommen besteht der Waffenstillstand von 1953 nur zwischen der UNO (vertreten durch die USA), China und Nordkorea, nicht aber Südkorea. Einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht. Die innerkoreanische Grenze ist nach wie vor die am stärksten bewachte Grenze der Welt.
Morgens um kurz nach 5 ging es los um pünktlich am Abfahrtsort zu sein. Danach ging es eine gute Stunde mit dem Bus zur demilitarisierten Zone. Die Fahrt ging entlang des Han-Flusses. Der Fluss fließt durch Seoul und wird kurz hinter Seoul zum Grenzfluss. Bereits hier ist alles mit Stacheldraht abgesperrt und überall stehen Wachhäuschen. Erst vor zwei Wochen ist ein Südkoreaner, der über den Fluss in den Norden fliehen wollte, von seinen eigenen Landsmännern erschossen worden.
Bevor man in das Sperrgebiet fährt, erfolgt eine erste Passkontrolle. Ab hier war es auch strengstens verboten Fotos zu machen. Nach ein paar Kilometern kamen wir an den nächsten Kontrollpunkt. Hier kriegt jede Besuchergruppe einen eigenen Soldaten zugewiesen, der einen auf der gesamten Tour begleitet. Nachdem man im Besucherzentrum eine Einweisung in die Verhaltensregeln bekommen hat, muss man eine Verzichtserklärung unterschreiben. Diese besagt unter Anderem, dass man im Falle eines Zwischenfalls oder gar des Todes niemanden zur Verantwortung ziehen kann. Beruhigend. Danach erhält jeder einen Besucherausweis und man steigt in einen vom Militär gestellten Bus um. An diesem Punkt muss man alles in dem anderen Bus zurücklassen. Nur eine Kamera darf man mitnehmen. Ab hier gelten ganz strenge Regeln. Selbst wenn es regnet darf man nicht einmal einen Regenschirm mitnehmen.
Man darf ohne ausdrückliche Erlaubnis keine Fotos mehr machen, mit keinem der Soldaten reden, keine Gesten machen, was auch beinhaltet, dass man auf dem Gelände nirgends hinzeigen darf. Rucksäcke und Taschen muss man  im Bus lassen, man darf kein Telefon benutzen und auch nichts aufschreiben. Es ist verboten laut zu reden, zu  rennen oder zu tanzen. Vor ein paar Wochen wurde ein Tourist für zwei Tage ins Gefängnis gesperrt, weil er auf dem Gelände den Gangnam Style getanzt hat. Auch für das Erscheinungsbild gibt es strikte Bestimmungen. Man darf keine unordentliche Kleidung (z.B. aufgeschlitzte Hosen), Kleidung mit provokativen oder unangemessenen Aufdrucken, Sportkleidung, weite Kleidung (wie etwa Baggypants), ärmellose Shirts, kurze Hosen, Röcke, Miniröcke, Militärklamotten, Sandalen, Flip Flops, High Heels, Lederhosen oder -westen tragen. Desweiteren darf man seine Hände nicht in die Taschen stecken und struppiges oder ungekämmtes Haar ist ebenfalls verboten. Auch sind Kameras nur bis zu einer Brennweite von 90 mm erlaubt und man darf nur im Stehen fotografieren. Um an der Tour Teil zu nehmen muss man mindestens elf Jahre alt sein und darf nicht aus dem "falschen" Land kommen. Bürgern aus Afghanistan, Kuba, Iran, Irak, Libyen, Südkorea, Nordkorea, Pakistan, Sudan und Syrien ist der Besuch nicht gestattet.
Der erste Stopp war Panmunjom (auch Joint Security Area, JSA, dt. „gemeinsame Sicherheitszone“). Hier wurde 1953 das Waffenstillstandsabkommen unterschrieben. Noch heute dient der Ort auf der gemeinsamen Grenze als Verhandlungspunkt zwischen den beiden Ländern. Verwaltet wird er von der Waffenstillstandskommission (Military Armistice Commission, MAC). In Zweierreihen wird man über das Gelände geführt. Auf Kommando darf man für eine bestimmte Zeit in eine festgelegte Richtung fotografieren. Und das nehmen sie auch sehr ernst. Es ist schon etwas bizarr zu sehen, wie sich die Soldaten der beiden Länder den ganzen Tag lang gegenseitig regungslos anstarren.
In eine der blauen Baracken, die genau auf der Grenze stehen, darf man dann auch für ein paar Minuten gehen. Innerhalb dieser Baracken kann man dann tatsächlich ein paar Meter nach Nordkorea gehen und auch kurz Fotos machen. Auch hier gibt es wieder eine Menge Regeln. Den Wachsoldaten sollte man sich besser nicht mehr als einen halben Meter nähern. Man darf auch nicht hinter ihnen stehen, Gesten machen, ihnen Grimassen schneiden, sie anstarren, ihnen den Blick blockieren und zwischen dem Wachmann und dem Tisch bzw. der Fahne darauf, die er bewacht, entlang laufen. Man darf nichts anfassen, verrücken oder auf dem Tisch platzieren. Auch darf man in dem Gebäude nur Richtung Nordkorea fotografieren.
Schon vor der Tour wird einem gesagt, dass Programmpunkte ohne Begründung zu jeder Zeit abgesagt werden können und der Zugang zu bestimmten Bereichen verwährt werden kann. So kann man derzeit die Bridge of No Return leider nicht besichtigen. Bevor wir Mittagessen gefahren wurden, durften wir noch in einen Souvenir Shop. Hier konnte man nette Dinge wie Militärklamotten, Armbinden, Patronenanhänger, kleine Soldatenfiguren, T-Shirts, DMZ-Aufkleber und Magnete oder ein Stück Stacheldraht des Grenzzauns kaufen. Das ist schon etwas verrückt.
Nach dem Essen ging es zur Freedom Bridge. Über diese Brücke wurden nach dem Krieg Gefangene ausgetauscht. Beim Überqueren der Brücke haben diese "Freiheit" gerufen. Daher heißt die Brücke Freiheitsbrücke. Nächster Halt: Dorasan! Dorasan ist der nördlichste Bahnhof Südkoreas. Von hier führen die Gleise sowohl nach Süd-, als auch nach Nordkorea. Es fahren täglich zwei Züge, allerdings nur auf südkoreanischer Seite. Die Gleise nach Pyeongyang und Kaesong sind zwar betriebsfähig, werden aber schon seit langer Zeit nicht mehr befahren.
Im Anschluss ging es zu einem Aussichtspunkt. Hier durfte man wieder mehr schauen als fotografieren. Einige Meter hinter der Mauer ist eine Fotolinie, die man auf keinen Fall beim Fotografieren übertreten darf. Natürlich sieht man von dort fast nichts. Weiter vorne, von der Mauer aus hat man einen schönen Blick auf Nordkorea und das Propaganda Dorf. Dieses nordkoreanische Dorf hat mit 160 Metern den dritthöchsten Fahnenmast der Welt. Die Flagge selbst ist 31 Meter lang und wiegt fast 270 Kilogramm. Der Fahnenmast war einst kleiner, wurde aber aufgestockt, da in einem grenznahen südkoreanischen Dorf ein höherer Fahnenmast stand. Des Weiteren kann man die nordkoreanische Stadt Kaesong sehen, in der eine riesige Bronzestatue von Kim Il-sung steht. Bekannt ist vor allem die Industrieregion. Hier arbeiten Nord- und Südkoreaner zusammen.
Unser letztes Ziel war der dritte der vier gefundenen Infiltrationstunnel. Dieser wurde 1978 entdeckt. Nach dem Koreakrieg haben die Nordkoreaner versucht Tunnel nach Südkorea zu graben, um einen Überraschungsangriff starten zu können. Durch diesen Tunnel hätten etwa 10.000 Soldaten pro Stunde in den Süden gelangen können. Der Ausgang ist nur 44 Kilometer von Seoul entfernt. Der Tunnel verläuft in 73 Metern Tiefe und ist über 1,6 Kilometer lang. Hier durfte man nicht mal mehr eine Kamera mitnehmen. Selbst Handys, Schlüssel und andere Dinge in seinen Taschen musste man in Schließfächern verstauen. Immerhin konnte ich im Museum und auf dem Gelände noch ein paar Bilder mit dem Handy machen. Man konnte den Tunnel etwa 260 Meter bis zur ersten Blockade begehen. Dabei musste man Helme tragen, da die Decke oft nur 1,60 Meter hoch war. Das war auch gut so, da ich mir viermal den Kopf gestoßen habe.
Alles in allem hat mich der Tag mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es hinterlässt alles ein sehr mulmiges Gefühl. Soldaten, Minenfelder, Stacheldraht und das Wissen, dass man gerade in einem Kriegsgebiet ist. Andererseits ist alles sehr touristisch und man wird im Minutentakt durchgeschleust ohne eine Chance die Situation und alle Geschehnisse der Vergangenheit und Gegenwart zu realisieren. Aber es waren auf jeden Fall sehr interessante Erfahrungen.
2013-10-22 DMZ

Sonntag, 20. Oktober 2013

Maskenball

Da meine letzten Tage in Korea wohl noch einmal ziemlich stressig werden, habe ich es heute erst einmal etwas ruhiger angehen lassen. Mittags habe ich Syam an der Uni auf einen Kaffee getroffen. Er war bei meinem letzten Besuch noch Doktorand, arbeitet nun in Daejeon (etwa 170 Kilometer südlich von Seoul) und hatte heute an der SNU ein Cricket-Turnier.
Mein nächstes Ziel war das Seoul Nori Madang, wo Maskentänze zu traditioneller Musik aufgeführt wurden. Es liegt direkt neben dem Freizeitpark Lotte World. Ein kleiner Teil der Attraktionen befindet sich auf einer Insel, auf der auch ein Schloss steht, das Disney wohl von denen geklaut haben muss. Ein Großteil der Attraktionen ist jedoch in einer großen Halle, die Lotte World zum größten Indoor-Vergnügungspark der Welt macht.
Zum Abschluss des Tages bin ich noch in den Haneul-Park (하늘공원, Hanuel=Sky, Gongwon=Park) gefahren. Der Park heißt auch Sky Park oder World Cup Stadium Park, da er direkt neben dem WM Stadion liegt. Bis 1993 war hier eine Mülldeponie. Für die WM 2002 wurde die Anlage neben dem neuen Stadion zu einer der größten Parkanlagen Seouls ausgebaut. Hier wächst nun eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen. Bekannt ist der Park aber hauptsächlich für seine Silberhaargras-Felder. Einmal im Jahr, wenn das Silberhaargras in voller Blüte steht, findet hier ein Festival statt. Und das ist zufällig gerade dieses Wochenende. Neben einer Menge Leute gibt es viel zu Essen, Trinken, Konzerte, Aufführungen und abends werden die Felder in wechselnden Farben bunt angeleuchtet.

Samstag, 19. Oktober 2013

So kommt der Prophet doch noch zu seinem Berg

Das mit dem falschen Berg kann ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Also habe ich mich noch einmal genauer informiert und so ging es heute auf den richtigen Bukhansan. Genauer gesagt auf den Baekundae Gipfel (백운대), der mit 836,5 Metern der höchste Gipfel Seouls ist. Der halbe Meter ist wohl der große Stein, der auf dem Gipfel liegt. *Ironie an* Wie gewohnt war der Weg wieder total gut ausgeschildert, es gab keine gefährlichen Stellen und es wurden alle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die man sich nur vorstellen kann. *Ironie aus* Aber als alter Klettermax habe ich nach ein paar Stunden natürlich sicher den Gipfel erreicht, wo ich den wunderschönen Ausblick genießen konnte. Nach einer kurzen Rast habe ich den Berg dann zur anderen Seite hin verlassen. Da die Beschilderung wieder sehr knapp gehalten wurde, hatte ich keine Ahnung wo ich rauskommen werde. Aber am Ende des Weges war tatsächlich ein Parkplatz, von dem aus ein Shuttlebus die Wanderer zur nächsten Bushaltestelle gefahren hat. Viel Spaß mit den Bildern :D
2013-10-19 Richtiger Bukhansan

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Zahlen, Zahlen und noch mehr Zahlen


Wow! Das ist bereits mein hundertster Blog-Eintrag. 100!!! Das wird gefeiert!
Nach dem kleinen Sprachkurs zum Hangeul-Tag will ich daher heute mal etwas zu den koreanischen Zahlen schreiben. Das Zählen funktioniert hier nämlich ein bisschen anders als bei uns. Denn in Korea gibt es zwei unterschiedliche Zahlensysteme. Das rein koreanische System und das sinokoreanische System, das sich von den chinesischen Zahlen ableitet. Wann man welches Zahlensystem benutzt ist nicht unbedingt intuitiv.
Im Koreanischen hängt man Zahlen immer ein Zählwort an, z.B. 3 Stück, 2 Personen, 17 Minuten. Welches Zahlensystem man nutzt hängt prinzipiell vom Ursprung dieses Zählwortes ab. Ist es sinokoreanisch, so macht man Gebrauch vom sinokoreanischen System und entsprechend vom rein koreanischen System, wenn das Wort koreanischen Ursprungs ist.
Nun wissen wir Langnasen aber nicht welchen Ursprung die Wörter haben und es ist auch schwer zu lernen. Für das Wort "Monat" gibt es beispielsweise zwei Wörter. Die sinokoreanische Version (월, wol) wird unter Anderem für Monatsnamen verwendet (일월, il-wol, "Eins-Monat" = Erster Monat = Januar), während man für Zeiträume die sinokoreanische Version (달, dal) benutzt (한 달, han dal „ein Monat“). 일 und 한 bedeuten in ihren Zahlensystemen je "Eins".
Es gibt aber ein paar Regeln, um das (meist) richtige Zahlensystem zu finden. Das rein koreanische System wird für das Zählen von Personen, Tieren und Dingen von 1 bis 99 benutzt. Ab 100 wechselt man in das sinokoreanische System. Des Weiteren verwendet man das rein koreanische System für Alters- und Stundenangaben. Die Minuten einer Uhrzeit werden wiederum im sinokoreanischen System angegeben. Ansonsten nutzt man das sinokoreanische System für Zahlen über 100, Datumsangaben, Geldbeträge, Telefonnummern und Adressen. Nun aber zu den Zahlen selbst.

Sinokoreanische Zahlen
Da diese Zahlen chinesischen Ursprungs sind, gibt es eine koreanische (Hangeul) und eine chinesische (Hanja = koreanischer Name für die chinesische Schrift) Schreibweise. Eigentlich braucht man erstmal nur die Zahlen von Eins bis Zehn. Daraus setzt man alle anderen Zahlen zusammen. Dabei wird bei der höchsten Zehnerpotenz angefangen. 14 ist "Zehn-Vier", also genau andersherum als bei uns. Will man die Zehnerstelle erhöhen, setzt man die entsprechende Zahl davor, z.B. ist 37 "Drei-Zehn-Sieben". Es gibt noch eigene Wörter für Hundert (백, baek) und Tausend (천, cheon). Dann trifft man schon auf eine weiteren Unterschied zu unserer Zählweise. Es gibt eine eigenes Wort für Zehntausend (만, man), das hier eine sehr zentrale Bedeutung hat. Man zählt in Korea nicht in Tausender, sondern in Zehntausender Schritten. So ist 100000 nicht Hundert-Tausend, sondern Zehn-Zehntausend und Millionen entsprechend Hundert-Zehntausend.
Zahl
Hangeul
Hanja
Aussprache
Bemerkungen
0
oder

oder
yeong
oder
gong
z.B. in der Mathematik
--------------------------------
z.B. bei Telefonnummern
1il
2i
3sam
4sa
5o
6yuk
7chil
8pal
9gu
10sip
11십일十一sibilZehn-Eins
12
십이
十二
sibi
Zehn-Zwei
20이십二十isipZwei-Zehn
30
삼십
三十
samsip
Drei-Zehn
100baek
1,000cheon
10,000man
100,000십만十萬simmanZehn-Zehntausend
1,000,000백만百萬baengmanHundert-Zehntausend
10,000,000천만千萬cheonmanTausend-Zehntausend
Rein koreanische Zahlen
Im rein koreanischen System existiert keine Null und keine Hanja Schreibweise, da es ja nicht aus dem Chinesischen kommt. Für Vielfache von Zehn (20, 30,...) gibt es eigene Namen. Ansonsten werden größere Zahlen nach dem gleichen Prinzip zusammengesetzt, wie im sinokoreanischen System. Hierbei ist zu beachten, dass das rein koreanische System nur bis 99 geht. Manche Zahlen haben neben ihrer Grundform, die für einfaches Abzählen benutzt wird, noch eine abgeleitete Form, die in Verbindung mit Zählwörtern (Stück, Personen, ...) verwendet wird.
ZahlHangeulAusspracheBemerkungen
1
하나
han
hana
Mit Zählwort
Grundform
2
du
dul
Mit Zählwort
Grundform
3
se
set
Mit Zählwort
Grundform
4
ne
net
Mit Zählwort
Grundform
5다섯daseot
6여섯yeoseot
7일곱ilgop
8여덟yeodeol
9아홉ahop
10yeol
11열한
열하나
yeolhan
yeolhana
Zehn-Eins
12열두
열둘
yeoldu
yeoldul
Zehn-Zwei
20스물seumul
30서른seoreun
40마흔maheun
50swin
60예순yesun
70일흔ilheun
80여든yeodeun
90아흔aheun

Sonntag, 13. Oktober 2013

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, geht er halt auf einen anderen Berg.

Heute wollten wir wieder einmal auf einen Berg. Und zwar auf den großen Berg hinter dem Gyeongbokgung Palast. Dort liegt der riesige Bukhansan Nationalpark, in dem mehrere Berge liegen. Der Bukhansan ist der größte Berg Seouls. Da der Berg hinter dem Palast erstmal der größte Berg ist, den man von der Stadt aus sieht, dachten wir, das wird schon der Bukhansan sein. Dachten wir. Es war aber nur der etwas kleinere Bugaksan. So sind wir am Ende einerseits auf den Berg gestiegen, auf den wir wollten, andererseits aber auch nicht.
Doch bevor es auf den Bugaksan ging, sind wir noch durch das Viertel Bukchon gelaufen. Dieses Wohnviertel liegt zwischen den zwei größten Palastanlagen Seouls. Dort stehen sehr viele traditionelle Häuser und es gibt einige schöne Gassen. Man fühlt sich wirklich ein paar hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt. Am Ende des Viertels ist ein Park, in dem man auch zur Mauer der alten Festung gelangt. Entlang dieser Mauer schlängelt sich unser Wanderweg.
Direkt am Fuße des Bugaksans ist das Blaue Haus (청와대, Cheongwadae), der Sitz des Präsidenten (bzw. derzeit der Präsidentin) Koreas. 1968 haben nordkoreanische Soldaten versucht über diesen Berg einen Mordanschlag auf den Präsidenten auszuführen, waren jedoch erfolglos. Daraufhin wurde das Gebiet für die Öffentlichkeit gesperrt. Erst 2007 wurde der Zugang wieder ermöglicht. Allerdings ist das Areal noch immer militärisches Sperrgebiet und streng bewacht. Auch der Zugang ist stark reguliert.
Bevor man das Sperrgebiet betreten darf, muss man ein Formular ausfüllen und seinen Ausweis vorlegen. Dann wird man im Computer registriert und erhält einen Ausweis mit einer Nummer. Diesen muss man immer gut sichtbar tragen. Will man das Gelände verlassen, muss man ihn wieder abgeben. Der Weg ist mit zweireihigen Stacheldrahtzäunen abgesperrt und abseits der Wege befinden sich Bewegungsmelder. Zusätzlich zu den Soldaten, stehen alle paar Meter Wachmänner, die darauf achten, dass man keine Fotos macht. Es ist nämlich nur an wenigen Stellen erlaubt Bilder zu machen. Also müsst ihr mir wohl so glauben, dass der Ausblick auf die Stadt recht schön war.
Auf dem Weg zurück in die Stadt gingen wir noch über den Vorplatz des Gyeongbokgung Palastes, auf dem gerade das Arirang Musik-Festival stattfand. Hier konnte man unter Anderem die Performance von Trommlern, traditionellen Musikern und einen trommelnden Chor bewundern. Durch den bunt geschmückten Jogyesa Tempel gelangten wir in das Viertel Insadong. Auch dieses Viertel versucht Touristen die Traditionen Koreas näher zu bringen. Hier kann man neben viel Kitsch auch wirklich hochwertige Andenken kaufen.