Dienstag, 17. September 2013

Haustempel mit Vergnügungspark

Zu acht ging es heute nach Japan. Wir sind gut in Tokyo gelandet und wollten uns prompt auf den Weg zum Hostel machen. Die Beschreibung welchen Zug wir nehmen müssen war allerdings mehr als uneindeutig. Die netten Japaner am Schalter haben uns aber sehr geholfen. So saßen wir also bald in irgendeinem Zug. Bis zum Ende blieben aber einige Restzweifel, ob wir tatsächlich im richtigen Zug sitzen, da alle Stationen die wir angefahren haben nicht auf der Karte verzeichnet waren. Wir sind aber tatsächlich in Asakusa angekommen.
Der Weg zu unserem Hostel führte uns mitten durch einen Markt und den Senso-ji. Das ist der älteste und bekannteste Tempel Tokios. Und unser Hostel ist direkt dahinter. Als Kontrast ist auf der anderen Straßenseite ein Vergnügungspark. Willkommen in Japan, dem Land der Kuriositäten.
Ebenfalls in unserem Viertel steht der Tokyo Sky Tree. Mit 634 Metern ist er der höchste Fernsehturm und das zweithöchste Bauwerk der Welt.
Nachdem wir uns kurz ausgeruht haben, sind wir noch eine Runde durch unser Viertel gelaufen. Eine fremde Kultur, bunte Märkte, ruhige Parks, laute Spielhallen, leckere Restaurants, neue Gerüche und interessante Menschen. Hier prallen an jeder Ecke Tradition und Moderne aufeinander. Allein dieser kleine Spaziergang hat unheimlich viel Lust auf die nächsten Tage des Abenteuers Japan gemacht.
Zwei Rituale möchte ich direkt erwähnen, da wir direkt darauf aufmerksam geworden sind und auch die nächsten Tage immer wieder darauf stoßen werden. Zuerst die Glückszettel. Nachdem man ein paar Yen bezahlt hat, schüttelt man eine Box und zieht einen Stab mit einer Zahl darauf aus der Box. Nun öffnet man das zu der Zahl gehörige Fach, in dem sich ein Zettel befindet. Auf dem Zettel steht, was das Schicksal für jemanden vorsieht. Ist man damit zufrieden, nimmt man den Zettel mit nach Hause. Ist man unzufrieden, kann man den Zettel anbinden, damit sich die Gottheit um das Unglück kümmert. Will man seinem Glück aktiver bestimmen, so kann man seine Wünsche auf eine kleine Holztafel schreiben und diese anbinden.
Auch das Beten folgt festen Regeln. Bevor man einen Tempel betritt, muss man seine Hände und den Mund an einem Brunnen reinigen. Oft stehen vor dem Tempel zusätzlich Schalen mit Räucherstäbchen, deren Rauch man sich zufächert. Im Tempel selbst steht eine große Box, in die man Geld wirft, bevor man betet. Nun muss man noch die Gottheit auf sich aufmerksam machen. Hierfür klatscht man in die Hände oder läutet eine Glocke. Dann wird sich noch verbeugt und gehofft, dass die Gebete erhört wurden.
Abends waren wir noch mit Mami, einer japanischen Freundin von Julian, essen. Bevor es nun erste Bilder gibt, möchte ich noch auf den Blog meines Reisegenossens Phillip verweisen. Unter http://piatsnu.wordpress.com/ (Der Link ist auch oben rechts in der Link Liste) kann man seinen Korea-Aufenthalt verfolgen.
2013-09-17 Japan 1

Und Pinguine können doch fliegen

Diese Woche wird in Korea Chuseok (추석, Herbstabend) gefeiert. Das ist das koreanische Erntedankfest und einer der höchsten Feiertage hier. Es hat wohl etwa den Stellenwert wie bei uns Weihnachten. Die Familie kommt zusammen, es wird viel zu viel gegessen (was angeblich das Wichtigste an Chuseok ist), die Kinder singen Lieder und es gibt auch eine Art Weihnachtsgeld. Es ist ein reines Familienfest und alle Koreaner fahren nach Hause zu ihren Eltern oder Großeltern, die meist außerhalb Seouls leben. Das führt zu einer sehr bizarren Situation hier in Seoul. Denn in dieser Woche ist die Stadt quasi ausgestorben.
Nach Aussage der Koreaner ist das Interessanteste, was es hier in der Zeit zu sehen gibt, eine Menge geschlossener Geschäfte und Restaurants. Das gibt es hier sonst nie. Normalerweise ist jeden Tag rund um die Uhr immer irgendwas offen. Im schlimmsten Fall findet man immer einen Mäces, Kentucky Fried Chicken oder zumindest einen Starbucks. Aber selbst die haben über die Feiertage dicht. Busse und Bahnen fahren ebenfalls nur sehr eingeschränkt.
Was soll man also in einer solch ausgestorbenen Stadt machen? Es wäre sicher perfekt für ein Endzeit-LARP. Aber wir sind dann doch dem Rat der Koreaner gefolgt, ebenfalls die Stadt zu verlassen. Nur wohin soll man bloß fliehen? Und was hat das überhaupt mit Pinguinen zu tun?
Pororo, der kleine Pinguin, ist eine hier sehr bekannte Comicfigur. Ich hatte hier schon des Öfteren Bilder von ihm gezeigt. Er trägt eine Fliegerbrille und -mütze weil er so gerne fliegen würde. Aber leider kann er es nicht. Oder etwa doch? (Den Link zu speziell dieser Folge habe ich übrigens von einem Koreaner aus meiner Arbeitsgruppe. Er meinte das sei seine Lieblingsfolge, da man von ihr sehr viel lernen könne. Soviel zum Thema Kinderserie.)


Und um aus Seoul zu fliehen, lernen wir nun auch das Fliegen. Allerdings nicht im Wasser. Heute Mittag geht es für eine Woche nach JAPAN! Erst werden wir drei Tage in Tokio sein und dann geht es nochmal für drei Tage nach Kyoto. Ich bin sehr gespannt auf das Land des Lächelns. Natürlich werde ich auch aus Japan berichten.