Freitag, 6. Mai 2011

Tee Tee Tee

Erster Tag

Wie bereits gesagt, ging es für zwei Tage ganz weit in den Süden nach Hadong auf das Tee-Festival. Da der Bus so voll war, dass ich nicht mehr rein kam und mir dann auch grad die S-Bahn vor der Nase weggefahren ist, kam ich natürlich zu spät und bin die letzten paar hundert Meter von der Haltestelle bis zum Treffpunkt gerannt, um dort zu erfahren, dass unserer Tourguide, Mr. Wi, verschlafen hat und wir noch zehn Minuten auf ihn warten müssen. Die Gruppe selbst bestand aus 15 Leuten aus aller Welt, die alle ziemlich nett waren. Eine von ihnen wohnt sogar seit ein paar Jahren in Deutschland und so konnte ich hier das erste mal mit jemandem deutsch reden.
Unser erster Halt war dann ein Restaurant, in dem es erstmal Frühstück gab. Habe mich für Tteokmanduramyon entschieden. Würzige Nudelsuppe mit Reiskuchen (Tteok) drin. Danach gabs für jeden ein Eis. Unser Busfahrer hat mich, auch durch seinen Hut, sehr an einen Cowboy erinnert, was auch gut zu seinem Fahrstil passte. Lieblingsausruf unseres Tourguides: "SEAT BELT!!!" Erstmal auf der Autobahn angekommen war dann aber alles gut, da Busse hier eine eigene Spur haben.
Nach fünf Stunden Fahrt waren wir dann am Ziel. Und direkt zu spät für unseren ersten Programmpunkt, eine traditionelle Musikaufführung. Also ging es gleich ab in die Teeplantage und Teeblätter pflücken. Das ist vielleicht grade der richtige Zeitpunkt schonmal ein paar Bilder zu zeigen. Wie immer die Kommentare zu den Bildern beachten.
Erster Tag
Danach ging es auf den traditionellen Hwagae Markt. Hier gab es so einiges Skurilles, aber auch Schönes. Das Tolle daran mit Koreaner unterwegs zu sein ist, dass sie einem alles erklären können und man so auch dazu kommt vieles mal zu probieren. Frittierte Blätter zum Beispiel. Das kann aber auch ein Nachteil werden. So kam ich dann doch in den Genuss einer koreanischen Spezialität, die es hier an jeder Ecke gibt und der ich aufgrund des widerlichen Gestanks eigentlich versucht habe zu entgehen. Beondegi auch bekannt als Seidenraupenlarven. Und sie haben nichtmal schlecht geschmeckt. Ein wenig nach Nuss. Habe dann aber doch nicht mehr gegessen. Daniel, wie der Name schon sagt ein Koreaner ;), hat das auch alles auf Bildern festgehalten. Zum runterspülen gabs dann Makgeolli, koreanischen Reiswein und Pajeon, eine Art Pfannkuchen mit Gemüse drin.
Daniel's Bilder
Im Anschluss ging es wieder zum Hauptgelände. Nach dem Abendessen konnten wir ins Teemuseum und uns auf dem Markt etwas umgucken, bevor die Eröffnungsfeier begann. Hier gabs dann das übliche Gerede, es wurde getanzt, Musik gemacht und gesungen. Es begann traditionell mit einer Nachstellung des Produktionszyklus des Tees, ging dann mit Trommeln und anderen (teilweise sehr skurillen) Instrumenten und Gesang fetzig weiter und am Ende trat dann Lee Eun Mi auf. Das ist Koreas "Supertalent". Natürlich liefen dann erstmal alle Kiddies, und unsere Tourguidin Somi, nach vorne an die Bühne. Nachdem das Getümmel aufgelöst wurde und sich alle besonnen vor die Bühne gesetzt haben, habe ich mich dann auch dorthin begeben. Sowohl vom Auftreten als auch vom Musikstil hat sie mich ein wenig an einen koreanischen Elvis (How I met your mother) erinnert. Hier eins ihrer angeblich schönsten Lieder, das sie dann auch einem ihrer Fans ins Handy gesungen hat. Nach der Feier gings dann ins Hotel mit traditionellen koreanischen Betten.

Zweiter Tag

Auch heute morgen warten wir wieder auf Mr. Wi, die alte Schlafmütze. Dann gabs koreanisches Frühstück. Muschelsuppe aus der Region und allerhand Beilagen. Kleine, getrocknete Fische, eingelegter Knoblauch, verschiedene Sorten Kimchi, Pilze, Sesamblätter und noch vieles mehr. Gestärkt vom Essen gings dann zum "House of Choichampan". Hier spielt der Roman "Toji" der Autorin "Park Kyung-Ni", deren Todestag sich heute zum dritten Mal jährte. Nach einem kurzen Aufstieg kamen wir dann in die kleine Tempelanlage. Auch hier war alles auf das Thema Tee ausgerichtet.
Zweiter Tag
Dann hatten wir mal richtig Zeit uns auf dem Markt umzugucken und alles zu probieren. Hab erstmal Matcha (Grünteepulver) probiert, der hier interessanterweise mit einer Art Actimel gemacht wurde. Danach dann etwa sieben Sorten grünen Tee. Gekauft hab ich dann den Grüntee, der zwischen Bambus wächst, welcher das Wasser filtert und den Pflanzen Schatten spendet. Es ist der erste Tee, der drei Jahre hintereinander als bester Tee ausgezeichnet wurde.
Der nächste Programmpunkt war dann das Rösten unseres Tees. Hier musste dann jeder mal ran. Danach wurde der Tee dann mit leichten Druck gerollt, bevor er getrocknet wird. Am Ende hat dann jeder einen kleinen Packen Tee geschenkt bekommen.
Zu guter Letzt wurde uns dann eine Teezeremonie erklärt. Mit allem drum und dran. Nun bin ich also bestens informiert. Dann war der schöne Ausflug auch schon zu Ende und es ging nach Hause.