Montag, 26. August 2013

Ein Leben im puren Luxus

Heute war ich mal etwas größer einkaufen und habe mir unter anderem etwas Leckeres zu essen geholt. Zum Abendessen gab es gerade Kimchi-Mandus (Teigtaschen) mit Reis und Gim (Algenblätter). Als Frühstücksalternative zu Brot stehen nun bärenstarke Schokoflakes bereit und falls ich mal was zum Knabbern haben will, kann ich nun auf Kastanien zurückgreifen. Wassermelonen waren mir hier bisher immer viel zu teuer. Daher habe ich mich gefreut, dass hier ein Preis von nur knapp drei Euro drauf stand und habe mir mal eine kleine (zum Glück) mitgenommen. Da ich noch ein paar Haushaltsdinge und weitere Nahrungsmittel gekauft habe und mich auch erst wieder etwas an die Währung gewöhnen muss, kann ich auf die Schnelle noch nicht einschätzen, ob etwas teuer ist oder nicht. Besonders nicht wenn ich viele unterschiedliche Dinge einkaufe. Aber der Endbetrag erschien mir doch recht hoch. Naja, ich habe die Rechnung Zuhause dann nochmal angeguckt und die Preisangabe bei der Wassermelone waren dann wohl doch Kilopreise. Ehem. Ich sag mal lieber nicht, was der Spaß am Ende gekostet hat. Aber immerhin ist sie lecker.


Sonntag, 25. August 2013

Wie ein Phönix aus der Asche

Trotz der Hitze habe ich heute mittag mit leichtem Gepäck einmal einen ersten Abstecher in die Stadt gemacht. Nur mit einer Festbrennweite und einem Koreaner bewaffnet ging es los. Sang-Won ist in meiner Gruppe und wollte mich zum Namdaemun (남대문), dem großen Südtor, begleiten, da er es nach der Restaurierung selbst noch nicht gesehen hatte. Offiziell heißt es Sungnyemun und gilt als Koreas Nationalschatz Nummer 1. Im Jahre 2008 wurde es in Brand gesetzt und nahezu komplett zerstört. Während meiner letzten Besuche war es wegen der Restaurierungsarbeiten komplett verhüllt. Im Mai diesen Jahres wurde es endlich wieder eröffnet. In der Mauer sieht man gut, dass sowohl alte als auch neue Steine für den Wiederaufbau benutzt wurden.
Danach sind wir noch etwas durch die Stadt geschlendert. Unser Weg führte uns zuerst zum neuen Rathaus, das bei meinem letzten Besuch auch noch nicht fertiggestellt war. Auf dem Vorplatz des Rathauses konnte man sich eine kleine Abkühlung gegen die Hitze gönnen. Vor allem die Kleinen hatten hier ihren Spaß.
Ein weiterer Ort um die platt gelaufenen Füße etwas zu entspannen, ist der künstlich angelegt Fluss Cheonggyecheon (청계천) im Stadtzentrum, wo wir uns auch eine kleine Pause gegönnt haben.
Das internationale Blasmusik-Festival haben wir uns dann doch geschenkt und sind lieber in den Seonyudo Park (선유도) gefahren. Dieser liegt auf einer Insel in Mitten des großen Han-Flusses (Hangang), der durch Seoul fließt.
Auf dem Heimweg habe ich dann noch ein paar Bilder meines Wohnviertels gemacht, damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt, wie es hier aussieht, wo ich einkaufe und was hier an einem ruhigen Sonntag auf den Strassen so los ist. Mit diesem Vorgeschmack auf noch viel mehr folgende Bilder lass ich dieses Wochenende nun zu Ende gehen und gönne mir noch etwas Ruhe, bevor es morgen wieder an die Arbeit geht.
2013-08-25 Namdaemun

Zum Betrachten der Gallerie
bitte das Bild anklicken

Samstag, 24. August 2013

Soft kitty, warm kitty, little ball of fur (*^-----^*)

Heute hab ich das erste Mal in diesem Aufenthalt gewaschen. Dabei habe ich gleich einmal ein Foto von der Waschmaschine gemacht und alles übersetzt, damit ihr mal seht wie die hier funktioniert.


Nachmittags haben wir dann einen neuen Mitbewohner bekommen. Diesmal ist es ein echtes Haustier. Da Yeonju für eine Woche nach Deutschland auf eine Konferenz fährt und niemanden gefunden hat, der in der Zeit auf ihre Katze aufpasst, ist diese nun unten bei Anna einquartiert worden. Der kleine Racker ist gerade mal vier Monate alt und noch total verspielt. Aber seht doch einfach selbst.


Abends habe ich mich dann mit Rim getroffen. Die habe ich während meines ersten Koreaaufenthalts auf einem Ausflug zu einem Grüntee-Festival kennengelernt. Zusammen mit ihrer Freundin Minhee haben wir uns in Gangnam den Film 설국열차 (seolgugyeolcha / heißt etwa: Schneezug) angeschaut. Der Film ist eine koreanische Produktion, die aber komplett in englisch gedreht wurde. Die Welt ist tiefgefroren und unbewohnbar geworden. Die letzten Menschen leben in einem speziellem Zug, streng unterteilt in erste und zweite Klasse. Während es sich die erste Klasse im vorderen Zugteil gut gehen lässt, leben die Menschen der zweiten Klasse im hinteren Zugteil als rechtlose Sklaven im puren Elend. Wie zu erwarten gibt es eine Meuterei und die Unterdrückten versuchen sich durch den Zug bis ganz nach ganz vorne zu schlagen. Noch ein paar unvorhersehbare Wendungen und schon man hat einen ganz interessanten Film. Hier ein Trailer zu dem Film.


Freitag, 23. August 2013

Meine drei (vergänglichen) Haustiere

Beim Einkaufen stößt man hier ja auf allerlei lustige Dinge. So habe ich mir, im Andenken an den Parisurlaub, bei Paris Baguette bereits vorgestern einen Bärenkuchen gegen den Bärenhunger geholt.


Zusammen mit Spül- und Waschmittel hab ich mir dann heute noch zwei neue Haustiere angeschafft. Mal sehen, was ich die nächsten Tage noch so alles finde.


Donnerstag, 22. August 2013

Ober! Da ist eine Eule in meinem Bier.

Heute wollte ich mich mal um meine Einschreibung kümmern und meine alien registration card beantragen. Das ist ein Ausweis, den man als Ausländer braucht, wenn man länger in Korea bleiben oder hier arbeiten will.
Passenderweise musste Anna (eine andere deutsche Studentin aus unserem Programm, die schon vor ein paar Wochen nach Korea gekommen ist und ihre alien registration card bereits beantragt hatte) heute ihre alien registration card abholen und konnte mir so zeigen, wo genau ich hin muss. Im Hausflur hat mich dann erstmal unsere liebe Frau Merkel auf dem Titelblatt der Zeitung begrüßt. Dann kann der Tag ja eigentlich nur noch besser werden. Oder?

Also ins immigration office (Ausländerbehörde) tigern, das Formular ausffüllen, am Automaten brav die Gebühr bezahlen, alles abgeben und fertig. So war der Plan. Aber was geht hier schon nach Plan?
Beim Ausfüllen hat mich bereits einer der koreanischen Mitarbeiter angesprochen, da er meinen deutschen Ausweis bemerkt hat. Er hatte in der Schule deutsch gelernt und mehrere Jahre in Düsseldorf gewohnt. Er war so froh deutsch reden zu können, dass er nur noch uns und keinem anderen mehr helfen wollte.
Zum Beantragen der alien registration card benötigt man eigentlich das certificate of enrollment (Bescheinigung der Einschreibung) von der Uni. Wir haben aber vorerst nur ein certificate of addmission (Bescheinigung der Zulassung) erhalten. Das certificate of enrollment erhalten wir erst in zwei Wochen nach der offiziellen Einschreibung. Bei Anna hatte das certificate of admission aber ausgereicht und auch unser privater Dolmetscher meinte das würde langen. Die Frau am Schalter sah das dann aber anders. Hier könnte die Geschichte ja nun einfach kurz und schmerzlos zu Ende sein. Wir gehen heim und ich komme einfach in zwei Wochen wieder.
Aber nein. Jetzt fing es erst richtig an.
Da unser Helfer wusste, dass Anna ihre Karte bereits erhalten hat, wurde auch sie nun mit eingespannt. Bei ihr hätten die Dokumente ja auch gereicht und es sei ja das gleiche Austauschprogramm. Anna meinte dann, dass die Beamtin bei ihr damals unsere Kontaktperson an der Uni angerufen hatte und die das dann geklärt hatten. Also hat auch er da angerufen, aber diesmal ohne Erfolg. Das sei generell nicht möglich hiess es. Ende der Geschichte? Nein! Nun wurden noch etliche andere Leute angerufen und Faxe geschickt und unser Koreaner hat einen riesen Aufstand am Telefon gemacht, dass die Vorzeigeuni Koreas es nicht einmal hinbekomme ein Dokument auszustellen und so weiter. Zwischenzeitlich wurde dann auf einmal Anna von der Uni vorgeworfen wurde, dass sie wohl gefälschte Dokumente eingereicht haben müsse. Nach über zwei Stunden hat sich dann irgendwann doch aufgeklärt, dass es wohl ein Missverständnis war, Anna keine falschen Dokumente eingereicht hat, und sie ihre Karte behalten kann. Ich durfte meinen Antrag trotzdem nicht abgeben und soll in zwei Wochen dann mit dem certificate of enrollment wieder kommen. So verbringt man doch gerne seinen Vormittag.

Nach diesem Krampf ging es erstmal Mittagessen. Als Vegetarier ist es alles andere als leicht hier etwas zu essen zu finden. Im nahe gelegenen Podo Einkaufscenter hatten wir dann aber doch Glück. Im Restaurant unserer Wahl gab es sogar zwei vegetarische Gerichte. Tteokbokki mit Käse und Tteokbokki ohne Käse. Tteokbokki sind Reiskuchen in scharfer Soße. Meist sogar ziemlich scharfer Soße. Und diese waren mit besonders scharfer Soße. Das fand selbst ich schon grenzwertig scharf. Und wer meine Schärfeimmunität kennt, weiss was es bedeutet, wenn ich so etwas sage ;)

Zurück an der Uni ging dann die Verwirrung um die Einschreibung noch etwas weiter. Erst hieß es, wir können uns nun doch schon einschreiben und vor Ort hieß es dann wieder, dass wir doch bis Semesterbeginn warten müssen. Nun heißt es also zwei Wochen warten.

Abends gab es dann eine kleine Willkommensfeier der Studenten meiner Gruppe. Erst sind wir in ein Tofurestaurant essen gegangen und danach waren wir noch ein Bierchen trinken. In der Bar bekam man für sein Geld verschiedene Biere aus aller Welt. Becks für knapp sechs Euro war noch mit eins der günstigeren Biere. Ich hatte ein japanisches Eulenbier für lächerliche sieben Euro.  (Für wen ich das wohl getrunken habe?) Einer der Koreaner schnappte sich ein Kozel. Jaja, da wurden Erinnerungen an den letzten Pragurlaub wach.



Mittwoch, 21. August 2013

Klingelingeling, Klingelingeling, hier kommt der Eiermann!

"Doch jeder ist gut informiert
Weil Doli täglich inseriert
Und wenn dich deine Frau nicht liebt
Wie gut, dass es den Doli gibt!"

Seit eben habe ich auch eine koreanische Handynummer. Und wie drückte es die Spider Murphy Gang einst so schön aus:

"Ja Doli hat ein Telefon
auch ich hab' seine Nummer schon.
Unter 010-2702-4936
herrscht Konjunktur die ganze Nacht."

Die Vorwahl für Korea ist 82. Natürlich habe ich auch mein deutsches Handy dabei. Dann mal weiter im Text:

"Und draußen im Hotel L'Amour
Langweilen sich die Damen nur
Weil jeder, den die Sehnsucht quält
Ganz einfach Dolis Nummer wählt"

SKANDAL!!!!EinsEinsElfPopelf

P.S.: Unter der Nummer bin ich auch in KakaoTalk zu erreichen.

Montag, 19. August 2013

Wer braucht schon Gepäck?

Ein letztes mal bin ich also heute nach Korea aufgebrochen. Mal wieder total hin und her gerissen. Es hat halt alles seine schönen und seine nicht so schönen Seiten. Von Sinn und Unsinn mal ganz zu schweigen. Naja, zumindest ist der Flug immer ganz gut, um Wissenslücken bei Filmen zu schließen. Diesmal musste Iron Man 3 dran glauben. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich mehrteilige Filme wenn dann nur am Stück gucke. Was ein Glück, dass auch Iron Man 1 und 2 im Angebot waren ;) Für Les Misérables war dann keine Zeit mehr, also hat mich Oz the Great and Powerful bis zur Landung in Incheon begleitet. So weit so gut.
Vom Flughafen aus ging es dann wie gewohnt mit dem Bus weiter. Dieser kutschiert einen bis direkt vor die Uni. Und normalerweise auch das Gepäck. Wie manche vielleicht wissen, hat Seoul zwei Flughäfen. Icheon, über den die internationalen Flüge laufen, und der minimal näher an der Stadt gelegene Flughafen Gimpo, der hauptsächlich für innerkoreanische Flüge genutzt wird. Auf dem Weg von Incheon nach Seoul fährt man also über den Flughafen Gimpo. Hier steigen immer sehr viele Leute um, und irgendwie wurde mein Koffer wohl zusammen mit dem Umsteigegepäck ausgeladen. Gemerkt habe ich das natürlich erst eine Stunde später, als ich ausgestiegen bin, an meinen Koffer wollte und der Frachtraum leer war. Leider konnte der Busfahrer auch kein Wort Englisch. Zum Glück hatten mich Eunsang und Soree doch an der Bushaltestelle abgeholt. Nach etwas Telefoniererei wurde der Koffer dann mit dem nächsten Bus Richtung Uni geschickt. Statt in die Wohnung, um endlich mal zu schlafen, ging es also erstmal ins Büro, bis eine knappe Stunde später der erlösende Anruf kam, dass der Koffer nun da sei. In der Zwischenzeit hat sich dann wohl aber die Vermieterin gedacht, dass sie jetzt mal unbedingt wegfahren muss. Nach einer halben Stunde in einem Café war aber auch diese letzte Verzögerung überstanden. Mit schnell bezahlen und Schlüssel übergeben war aber auch nichts, da die lieber Vermieterin sehr geschwätzig ist. Ist ja sehr nett, aber sie spricht halt nur koreanisch. Und nicht nur viel, sondern auch unheimlich schnell. Selbst meinen beiden Koreanern haben hier die Ohren geblutet. Aber auch das ging vorbei. Positiv war aber, dass die Zimmer seit dem letzten Besuch renoviert wurden. Frische Tapete, neue Klimaanlage und ein Waschbecken. Welch Luxus ;)
Noch schnell das Nötigste (Bettwäsche, Besteck, Essen und Trinken) einkaufen, alles super wichtige (WLAN einrichten) erledigen, ein paar absolut unverzichtbare Bilder machen und nen super kurzen Blogeintrag schreiben. Und schon hat man sein Tagewerk erledigt. Mit diesen Worten verabschiede ich mich nun in mein Bett. Gute Nacht Deutschland.