Freitag, 13. September 2013

Essen, Putzen, Tanzen...ähmm...Baseball

Gestern mittag hatten wir ein Lunch Meeting. Ein Gruppentreffen mit unserem Professor, kombiniert mit einem Mittagessen. Es kommt hier nur etwa einmal im Semester vor, dass der Prof und seine Studenten gemeinsam essen gehen. Normalerweise haben Professoren einen eigenen Bereich in der Mensa. Da wir für mich noch kein offizielles Willkommensessen zusammen mit dem Prof hatten, wurde das nun nachgeholt. Danach wurde gemeinsam das Büro geputzt. Das machen die Studenten in regelmäßigen Abständen selbst. Saugen, wischen, Müll raus bringen und seinen Schreibtisch aufräumen.
Abends wollten wir uns ein Baseball-Spiel anschauen. Da es morgens in Strömen geregnet hat, war bis kurz vor Beginn des Spiels nicht klar, ob es tatsächlich stattfinden wird. Aber wir hatten Glück. Es hat rechtzeitig aufgehört zu regnen. Gespielt haben die LG Twins gegen die KIA Tigers. Die Koreaner haben entschieden, dass wir für KIA sind. Also saßen wir im Gästebereich. Wobei das vollkommen egal war, weil alle Bereiche zugänglich waren und keinerlei Kontrollen stattfanden.
Obwohl man im Stadion alles mögliche kaufen kann, ist es vollkommen normal sich vorher etwas zu Essen und Trinken zu kaufen und mit ins Stadion zu nehmen. Wasser, Bier, Knabberkram, Pizza oder was auch immer. Manche hatten auch ganze Picknickkörbe und Decken dabei. Es waren auch auffällige viele Familien anwesend. Die Atmosphäre ist schwer beschreibbar. Es war eher ein großes Beisammensein mit einem Baseballspiel als Rahmenprogramm.
Die erste für uns abstrus wirkende Situation ließ nicht lange auf sich warten. Direkt zu Beginn des Spiels sind alle aufgestanden und es wurde die Nationalhymne gespielt. Zu diesem Zeitpunkt war das Stadion seltsamerweise noch fast komplett leer. Die meisten Leute sind erst etwa anderthalb Stunden nach Spielbeginn gekommen. Das ist wohl auch normal. Jedes Team hat einen eigenen Anheizer. Er steht auf einem Podest und motiviert mit seiner Trillerpfeife, einem Mikro und viel Tanz die Fans seines Teams. Was auch sehr ungewöhnlich ist, ist dass immer nur ein Fanlager sein Team anfeuert. Es wird nur für das Team gesungen, das gerade im Angriff (am Schlagen) ist. Die anderen Fans sind solange ruhig, da man die anderen Fans beim Anfeuern ja nicht stören will.
Die Anheizer haben eine eigene Lautsprecheranlage über die auch Musik gespielt wird. Oft wurde zusätzlich Musik über die Stadionlautsprecher gespielt und ausgiebig getanzt. Es war alles eher eine große Party. Statt anzufeuern wurde oft einfach nur getanzt und Leuten zugejubelt, die beim Tanzen auf der Leinwand gezeigt wurden. 
Unser Team hat am Ende leider 7:2 verloren. Was aber irgendwie auch keinen gestört hat, da alle munter weiter gesungen und getanzt haben. Es war schon eine besondere Atmosphäre.